Donnerstag, 6. Dezember 2007

Kapitel:31/Phil Collins und die fehlenden 10%

Dem natürlichen Trieb der Männer des 21.Jahrhundert folgend, hatten sich Jan und Patrick in eine irische Kneipe begeben um ihr Gespräch fortzufahren. Nach einer halben Stunde und vier alkoholfreien V+ lag Jan auf dem Boden und lallte nur noch darüber, wie besoffen er doch wäre. Von diesem Schauspiel extrem angeödet und einem Promillewert von 3,49627893, begab sich Patrick auf die Toilette um seinem intimen Drang nachzukommen und R.Kelly zu imitieren. Und weil er zeitlebens eine unfassbare Phobie vor Pissoirs und Gummientchen hatte, benutzte er eine der Kabinen, oder hatte es zumindest vor. Denn in der Kabine, welche er benutzen wollte, lag eine gefesselte blonde Cheerleader. Flehend, durch den Knebel im Mund am sprechen gehindert, blickte sie zu ihm auf, wie ein kleines Pony dem man die Hinterläufe gebrochen hatte. Und Patrick stand nur da. Fast eine Minute sahen sie einander nur an. Patrick: „Liebes Tagebuch: JACKPOTT!!!"

In diesem Moment begab es sich, dass Daniel in den irischen Pub trat und sich neben Jan setzte. Er bestellte sich ein Glas Uzo und begann sich mit Jan zu unterhalten. Fünfzehn Minuten später verließen sie die Bar. Und eine weitere Viertelstunde später kam Patrick von der Toilette wieder. Und er vermisste Jan! Ja genau. Er vermisste Jan. Er kannte ihn schon fast fünf Stunden und vermisste ihn trotzdem. Denn das war sein Auftrag. Also machte er sich auf die Suche nach dem Holländer.

Zur selben Zeit stand Original B. Bauer am Deck des Schiffes, welches ihn und Daniel nach Neu-Hinterswalde zurückbringen sollte und telefonierte mit seinem Handy. Dem Beamten am anderen Ende der Leitung zufolge war ein schwerwiegendes Problem in den Staaten aufgetreten und seine Hilfe war dringend erforderlich. Also bestieg er einen Überschall-Helikopter, welcher eigentlich Transplantatherzen nach Chicago bringen sollte, und machte such auf den Weg. Und im Bug des Schiffes lag Daniel noch immer an die Wand gekettet und hungrig. Als eine riesige Explosion jene Wand in Stücke riss und hunderte Liter Wasser in den Bauch des Schiffes gedrängt. Daniel: Yeah, ich bin frei…" Matrose: „Wir sinken!!! Wir sinken!!!" Daniel: „…und dem Tode geweiht!!! Verdammt!" Und Daniel eilte die Treppen zum Oberdeck hinauf. Dort, Pflichtbewusst wie er war, lies der Captain die Passagiere in die Rettungsboote steigen. Captain: „Okay Leute. Ganz der Reihe nach. Wir haben ein strenges Regelwerk die Austeilung der Rettungsboote betreffend. Wir haben genau 120 Sitzplätze. 90% davon sind für die weiße Ober- und Mittelschicht reserviert." Und diese stürmten die Boote. Pech war nur dass das Schiff, die Crew inbegriffen, 390 Leute an Bord hatte. Captain: „So, die restlichen Plätze sind für die Minderheiten reserviert. Sie da!!! Die beiden Schwarzen und der Asiat, sie sind drin. Die Dame neben ihnen auch!" Dame: „Hey, ich bin weiß!!!" Captain: „Aber sie sind eine Frau, das zählt! Oder wollen sie lieber absaufen?" Die Dame eilte an Bord des Rettungsbootes. Captain: „Und was wollen Sie?" Typ: „Ich bin Phil Collins!" Captain: „Das zählt! An Bord mit ihnen!" Daniel: „Hey, ich gehöre auch einer Minderheit an." Captain: „Und welcher bitte?" Daniel: „Ich bin ein Halbblut!" Captain: „Ein Halbblut!?" Daniel: Ja! Ich bin halb außergewöhnlich und halb ‚too cool for school’!!!" Captain: „…geistig behindert. Das zählt. An Bord mit ihnen." Daniel: „Juhuu!!! Mitleidsrettung. In ya face schwangere schwarze Frau!!!" Und lachend stieg er ins Rettungsboot.

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